Donnerstag, 28. August 2008

Stadtführung interkulturell

Gestern nachmittag habe ich mich also nocheinmal mit Verena getroffen. Sie hatte ihren freien Nachmittag beim Seminar, und ich hatte mir auch freigenommen (=diplomarbeitsfrei). Wir trafen uns um 15:00 vor der Oper und flanierten durch die Innenstadt. Natürlich konnten wir am Schwedenplatz nicht vorbeigehen ohne ins Fratelli hineinzubiegen, denn dieser Eissalon ist wirklich ein Paradies für laktoseunverträgliche Menschen wie Verena und Milchallergiker wie mich. Im Fratelli gibt es ca. 15 verschiedene Fruchteissorten, und dennoch entschieden sich Verena und ich für die gleiche Zusammenstellung. Mango und Heidelbeere musste es sein! Der beste BewEIS dass die Leckerei aus echten Früchten gemacht ist waren unsere Zungen, die sich farbtechnisch in riesengroße Heidelbeeren verwandelt hatten. Aber egal, Hauptsache es hat geschmeckt!


Nach einem weiteren Spaziergang begaben wir uns langsam Richtung Maria-Theresienplatz (zwischen dem naturhistorischen und dem kunsthistorischen Museum), wo die Stadtführung von Verenas Seminar ihren Startpunkt hatte. Nach einer knappen halben Stunde waren auch die letzten Schützlinge der Study Tour eingetrudelt und Philipp (Stadtführer, Historiker, Trainer u.v.m.) konnte loslegen. Nach Lust und Laune sprangen wir durch die Geschichte: von Maria Theresia über die Römern, das 20. Jahrhundert bis zum Mittelalter war alles dabei, und sogar ich als schon länger in Wien Lebende habe Einiges dazugelernt. Das liegt nicht nur an meinen vielen Bildungslücken, sondern auch an Philipps beeindruckender Erzählgabe: er hielt uns ganze zweieinhalb Stunden unter Hochspannung und es gelang ihm keinen einzigen Teilnehmer zu langweilen.



Als Belohnung für die geistige und physische Leistung ging es am Ende der Stadtführung in den 12-Apostelkeller, wo ein reich gedeckter Buffettisch auf uns hungrige Mäuler wartete. Und so konnten wir den Abend stilvoll mit Wein, Sturm und sauren wie süßen Leckereien ausklingen lassen. Obwohl wie fast nichts getrunken hatten, verwandelten sich Verena, Leo und ich plötzlich zu Fischen (we are fish cousins!), und probierten diverse Fisch-Gesichter aus. Falls eine Fortsetzung von Nemo geplant ist sollte man uns engagieren!



Der Abschied von Verena (die mir gemeinsam mit Leo liebevollerweise noch mein Rad suchen half) fiel mir trotz des schallenden Gelächters beim Knipsen von Fischerinnerungsfotos besonders schwer. Jetzt seh ich sie wiedermal gaaaaaanz lange nicht. Das gute an der Sache ist jedoch, dass unsere Freundschaft so gefestigt ist, dass wir das schon irgendwie schaffen. Und außerdem kommt Verena ja hoffentlich bald nach Wien, und dann können wir uns wieder viel öfter treffen: zum reden, lachen, kochen, Fische sein, radfahren, sightseeing, Spiele spielen und was uns sonst noch so alles einfällt! Weil wir sind einfach die Besten!

Dienstag, 26. August 2008

Mein ganz persönlicher Wohntraum

Die Studentenheimzeit ist vorbei, - eine neue Ära hat begonnen. Seit 10 Tagen wohne ich nun offiziell in einer 2er WG im 17. Wiener Gemeindebezirk und habe die Mauern des Pfeilheims (8. Bezirk) gegen die Wände eines kessen Neubaus in der Nähe des Brunnenmarktes getauscht. "Neubau" heißt in diesem Fall zwar nicht, dass das Haus moderner wäre als der denkmalgeschützte Plattenbau in der Pfeilgasse, aber wir haben zumindest neue Fenster und teilen uns eine ganze Wohnung nur zu zweit, während ich im Heim mit 15 anderen Mädchen auf einem Stock war. Das fühlt sich an wie ein echter Luxus, da ich viel mehr Platz in meinem Zimmer habe, und ich dank der geräumigen Küche keine Lebensmittel mehr in meinem Zimmer lagern muss. Auch Schuhe werden sich in Zukunft keine mehr in meinem Zimmer stapeln, da ich im Flur über einen persönlichen Schuhschrank verfüge. Wie schön das doch alles ist! Außerdem konnte ich mein geliebtes Zimmer mit eigenen Möbeln einrichten und fühle mich jetzt rundum wohl. Beim Möbelkauf haben mich meine Eltern tatkräftig unterstützt, wofür ich ihnen sehr, sehr dankbar bin. Danke, Mama, danke Papa! Neu sind das große, weißes Bett (ersehnte 1,40m breit), ein riesiger Kasten (mit Platz für Ordnung bei all meinen Klamotten), ein großes Bücherregal (weil ich eine brave Studentin bin), und ein Fernsehtischchen (damit der Fernseher nicht mehr ungebraucht im Keller herumsteht). Außerdem habe ich mir bei Ikea noch neue Lampen, Vorhänge und Decken gegönnt, die das Ganze wohnlich machen. Der Schreibtisch, der Schreibtischsessel und die beiden kleinen weißen Regale waren schon vorhanden und passen perfekt dazu. Hofer hat mich noch mit zwei netten Zimmerpflanzen versorgt und so ist mein Wohntraum Realität geworden.
Die vier Jahre, die ich im Studentenheim zugebracht habe waren zwar schön, insbesondere da ich dort wertvolle Freunde gewonnen habe, aber nun bin ich unglaublich froh gemeinsam mit meiner lieben Mitbewohnerin Doris meine eigenen, wenn auch nur gemieteten, vier Wände zu haben.
Damit ihr euch vorstellen könnt wie's bei mir aussieht hab ich ein paar Bilder (das stille Örtchen und ein drittes, frei stehendes Zimmer, in dem wir Wäsche aufhängen können, hab ich nicht abgelichtet ;).

mein Zimmer, vom Fenster aus

mein Wohlfühlbereich - das Bett

mein Arbeitsbereich

Regale und Spiegel neben dem Bett

meine Aussicht

die Küche

der Vorraum mit Essbereich

das altrosa Bad

Balkonien

Im Strandbad Alte Donau

















In den letzten Tagen war ich gleich zweimal im Strandbad Alte Donau. Am Freitag (22.8.08) gemeinsam mit Verena, und weil's so schön war gestern (25.8.08) noch einmal. Da mir das Flair dieses Alt-Wiener Bads so gut gefällt, habe ich seine Geschichte ein bisschen recherchiert und im Zuge dessen auch mein Allgemeinwissen über die Donau aufpoliert. Warum etwa hat die Donau nicht nur einen oder zwei, sondern gleich vier Arme? Und wieso geht man in Wien bitte an den "Strand"?



Wien ist anders, das war schon immer so. Die Hauptstadt Österreichs hat unter anderem eine Art des Badevergnügens zu bieten, die man nicht allerorts findet: Hier gibt es "Strände", obwohl das Meer hunderte Kilometer entfernt und Österreich bekanntlich ein Binnenland ist. Die Wiener setzen dem Mangel an Meerwasser nämlich selbstbewusst entgegen, dass es sich in Flüssen genauso schön plantschen lässt, und baden seit jeher an den Stränden der Donau.




Die Donau, ein Strom der sich durch den nordöstlichen Teil der Stadt zieht, hat vier Arme: mitten in der Stadt fließt der Donaukanal (1), der gemeinsam mit der Ringstraße die Innere Stadt (=1. Bezirk) begrenzt. Nordöstlich des Donaukanals befinden sich der 20. Wiener Gemeindebezirk (Brigittenau) und der 2. Bezirk (Leopoldstadt), die ihrerseits wiederum vom Hauptarm der Donau (schlicht und einfach die Donau (2) genannt) begrenzt werden. Zwischen der Donau und der Neuen Donau (3) erstreckt sich über ca. 42 km die Donauinsel, ein in den 70ern (1972-9178) errichtetes Freizeitgebiet das ausgiebig zum Inlineskaten, Radfahren, Laufen und Auspannen genutzt wird und auf dem alljährlich im Juni das europaweit größte Freiluftfestival, das Donauinselfest, über die Bühne geht. Das Gebiet hinter der Neuen Donau, das im Volksmund Transdanubien genannt wird, teilt sich auf die Bezirke Floridsdorf (21.) und Donaustadt (22.)auf. Hier befindet sich der vierte Arm der Donau, die sogenannte Alte Donau (4).


Die Alte Donau ist ein stillgelegter Teil des Flusses (=Binnengewässer), der seit der Abkoppelung im 19. Jahrhundert als Naherholungs- und Wassersportgebiet dient. Im Zuge der Donauregulierung von 1870 bis 1875 wurde aufgrund von ständiger Hochwassergefahr ein neuer Hauptstrom (die heutige Donau) gegraben und die Alte Donau mit zwei Dämmen vom neuen Hauptarm abgetrennt. Neben zahlreichen versteckten Gratis-Badeplätzen reihen sich dutzende öffentliche Strandbäder aneinander; eins davon ist das Strandbad Alte Donau.


Das Strandbad Alte Donau gibt es bereits seit 1918, was man ihm auch ansieht. Es wirkt so als wäre es bei seiner Gründung nach dem 2. Welktkrieg hypermodern gewesen und seither nicht erneuert worden. 1961 hat zwar eine Renovierung stattgefunden, aber erstens ist das auch schon wieder 47 Jahre her und zweitens erfolgte die Restaurierung wohl ohne größere Umgestaltungen. Die Erhaltung des Strandbads im Stil der Zwischenkriegszeit sorgt für eine ganz spezielle Atmosphäre, bei der das Baden gleich noch mehr Spaß macht. Das Publikum ist übrigens gemischt und äußerst angenehm; viele ältere Leute kommen jeden Tag, doch auch Familien und junge Menschen frequentieren das Bad. Die Kinder genießen vor allem den Bereich rund um die beiden Chlorbecken und den großen Spielplatz in der Nähe des Eingangs. Damit das leibliche Wohl der Besucher nicht zu kur kommt werden in einem Buffet und einem Strandcafé/Restaurant Erfrischungen aller Art angeboten. Der Strand selbt ist mit Kies ausgelegt und wird von zwei Stegen gesäumt, zwischen denen man hin- und herschwimmen kann, wobei eine Runde bei gemütlichem Tempo ca. 10 Minuten dauert. In der Wiese werden bunte Holzpritschen und Liegen für Sonnenhungrige zur Verfügung gestellt, aber auch an schattigen Bereichen mangelt es dank zahlreicher Laubbäume nicht. Alles in allem ist das Strandbad Alte Donau wärmstens zu empfehlen. Es bietet echten Wiener Flair und ein Stück unberührte Natur.


Erreichbarkeit:
  • Mit dem Fahrrad: am Radfahrsteg über die Nordbahnbrücke den Radweg entlang der Arbeiterstrandbadstraße bis zur Nr. 91 (=Adresse des Strandbads Alte Donau).
  • Mit den Öffis: U6 bis Neue Donau, Badbus 20A direkt bis zum Strandbad Alte Donau (Achtung: Der Bus fährt nur bei Badewetter)

Noch ein paar Fotos:

Blick Richtung Osten, mit Schilf

Blick Richtung Westen; Leopoldsberg im Hintergrund


Liegewiese mit Pritschen

Umkleide- und Sanitärbereich


Liegewiese und Holzsteg

Einziger Nachteil: die Algen; Blick Richtung Osten



Blick Richtung Westen; Leopoldsberg

Wassertemperatur: 20°C

Uhrzeit: 17:55


Wegweiser

Abendstimmung: das Bad hat sich geleert

Sonntag, 24. August 2008

Die Verenas in Wien


Endlich war es so weit! Von Donnerstag 21. 8. bis gestern, Samstag 23.8.08 war Verena bei mir in Wien zu Besuch. Das heißt eigentlich ist sie noch immer in Wien. - Sie nimmt gerade als Trainerin an einem Seminar teil, und diese Gelegenheit hat sie genutzt um mich vorher für ein paar Tage zu besuchen.


Donnerstag:

Gegen fünf Uhr nachmittags wartete ich aufgeregt am Bahnhof Wien Mitte auf Verena und überlegte, ob ich sie bei diesem Menschengewirr wohl finden würde. Als sie mir dann schließlich trotz eines riesigen Koffers, einer Laptoptasche sowie einer Handtasche um den Hals fiel war die Freude übermenschliech groß. Schnatternd und grinsend verbrachten wir die Ubahnfahrt zu meiner neuen WG, in der wir uns es erstmal gemütlich machten. Wir hatten wie immer viel zu besprechen und genossen es so richtig uns wieder einmal von Angesicht zu Angesicht - und nicht nur per skype oder sms - unterhalten zu können. Obwohl wir zur Zeit tausende Kilometer voneinander entfernt wohnen, scheinen sich unsere telepathischen Fähigkeiten jedoch nicht verringert zu haben; Verena und ich rissen die Augen auf, als wir uns gegenseitig ein kleines Geschenk überreichten. Wir hatten beide ein Lesezeichen ausgesucht, das noch dazu von derselben Marke stammt. Was soll man da noch sagen?

Nach einer kurzen Umgebungserkundung stand Kochen und Essen am Programm. Der Menüplan fiel kreativ aus, da ich am Markt zwei Süßkartoffeln (Bataten) gekauft hatte, die zubereitet werden wollten und weder Verena noch ich schon jemals etwas mit dieser Knolle gekocht hatten. Nachdem ich Chefkoch.de befragt hatte, zauberten wir ein herzhaftes "Dal à la Verenas" (Bataten-Gemüseeintopf mit Chilli und Curry mmmmmh). Das neue Gericht schmeckte uns so gut, dass wir den Verzehr der Nachspeise (Wassermelone) auf den nächsten Tag verschieben mussten. Wohlig müde von der sättigenden Abendmahlzeit veranstalteten wir ab halb 9 eine Pyjamaparty, und ließen so den Tag geruhsam ausklingen.

Freitag:

Der Freitag fing nicht annähernd so gemütlich an wie der Donnerstag geendet hatte. Um Punkt 6:30 begann es im Innenhof zu rumpeln, dass ich im Halbschlaf dachte, das Erdgeschoß des Hauses würde niedergerissen. Gott sei Dank wurden aber nur die Mülltonnen geleert. Trotz des unsanften Weckrufs der MA47 waren Verena und ich um halb 7 schon gut gelaunt und machten uns eine halbe Stunde später an die Geschäfte des Tages: Duschen, frühstücken, zu Radiomusik abshaken, etc. Wir erledigten frühmorgens einige Einkäufe um die kulinarische Versorgung des Tages abzusichern und ergatterten außerdem in einem türkischen Alles-Laden ums Eck einen Kind- sowie Verenas-gerechten Plastikball, den wir am Nachmittag ins Strandbad ausführen wollten. Das Wetter war nämlich äußerst einladend, weshalb wir uns im Strandbad Alte Donau einen Tag in der Horizontale gönnen wollten. Wie wir lachend feststellten, hatten wir die Zuwendung der Sonne beide bitter nötig, denn wir erschienen wie zwei weiße Flaggen am Badestrand. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, uns wie zwei Weißwürste in der prallen Sonne zu grillen, die Kühle des Wassers zu bändigen, ausgiebig zu plantschen, und zu einer Insel hinauszuschwimmen um dort abermals die Wärme der Sonne zu genießen. Das ausgiebige Sonnenbad ließ schließlich bei der Spiegelbeschau daheim seine Auswirkungen erkennen: die zwei waschmittelwerbungsweißen Flaggen hatten sich in einwandfreie rot-weiß-rote Österreichfahnen verwandelt. Uuups, es ist wohl doch keine so gute Idee, wenn man zu faul ist, sich ordentlich einzuschmieren.

Unser Sonnenbrand hielt uns keineswegs davon ab, am Abend nocheinmal aktiv zu sein. Nach dem Abendessen machten wir uns auf den Weg zum Havanna, einem Salsa-Club. Wir fuhren mit der Straßenbahn zum Schottentor und flanierten in die Innenstadt, wo sich dank des Geruchs von Pizza, dem Klang zahlreicher südländischer Sprachen sowie den vielen Eis-essenden Menschen ein nettes Urlaubsfeeling einstellte. Im Salsa-Club trafen wir Ursi und Ulli um mit ihnen einen köstlichen (aber starken!) Cocktail zu schlürften. Im Zuge dessen durften wir auch die hohe Kunst der lateinamerikanischen Tänze ein bisschen ausprobieren und konnten geübte Tanzpaare bestaunen. Nach einer Weile stürmte eine eine Horde Mädels den Club und mischte kräftig auf. Bei den Neuankömmlingen handelte es sich nämlich um eine Polterrunde mit lustigen Uniformen: die Freundinnen der Braut trugen alle ein schwarzes Leiberl mit der Aufschrift "LEDIG", während das rote T-Shirt der Heiratswilligen mit den Lettern "ERLEDIGT" geziert wurde. Genial! Vom Tanzen und den vielen Eindrücken des Tages gezeichnet, traten wir gegen Mitternacht den Heimweg an. Gott sei Dank erwischten wir noch die letzte Straßenbahn, denn zu Fuß hätten wir es vor lauter Müdigkeit wahrscheinlich nur mehr schwer nach Hause geschafft.

Samstag:

Obwohl wir am Vortag erst um ein Uhr Früh ins Bett gefallen waren, wachten Verena und ich um acht schon wieder auf und fühlten uns fit wie ein Turnschuh. Kein Wunder, denn wir hatten auch schon wieder sportliche Pläne: heute wollten wir die Park- und Flusslandschaften Wiens mit dem Fahrrad erkunden. Dazu lieh sich Verena ein "Citybike", und ich führte meinen Drahtesel aus, der seit vielen Jahren mein treuer Begleiter ist. Die Bremsmanöver mussten wir beide immer mit Vorsicht angehen, da die Citybikes gleich einem Großmutter- oder Kinderrad mit einem Rücktritt ausgestattet sind, und bei meinem Rad das Bremsseil der Vorderbremse gerissen ist. Nichtsdestotrotz waren wir guten Mutes.

Die Radtour führte uns den Gürtel entlang zur Pfeilgasse, die wir stadteinwärts fuhren um zum Ring zu gelangen. Nach einer 3/4 Ringrunde kamen wir bei der Urania am Donaukanal an, an dem wir nach einer kurzen Klo- und Kaffeepause flussaufwärts entlangradelten. Bei der Verbrennungsanlage/Spittelau strampelten wir zur Gürtelbrücke hoch um den Kanal zu überqueren. Am anderen Ufer befanden wir uns im 20. Wiener Gemeindebezirk, der Brigittenau, wo uns die grünen Schilder des Radwegnetz zielsicher zum Handelskai und über die Nordbahnbrücke auf die Donauinsel führten. Dort radelten wir flussabwärts bis zur Reichsbrücke, nach deren Überquerung wir auf dem sicheren Festland des 2. Bezirks, der Leopoldstadt, ankamen. Den Schildern mit der Aufschrift "Zentrum" folgend fanden wir den Prater (Seite Praterstern). Wir staunten über die Länge der Prater-Hauptallee, die von Kastanienbäumen gesäumt ist, und erspähten bald einen geeigneten Picknick-Platz, wo wir unser wohlverdiente Rast antraten. Gestärkt von belegten Vollkornbroten und Lebkuchenherzen schwangen wir uns wieder auf die Räder um uns aufzuwärmen und um vom Praterstern aus zurück zum Donaukanal zu radeln. Wir beendeten unsere Radltour am Schwedenplatz, wo Verena trotz der herbstlichen Temperaturen und des kalten Windes nicht zu kalt für ein kleines Heidelbeereis war. Als Laktose-intoleranter Mensch muss man das schon ausnutzen, wenn man bei einem Eissalon vorbeikommt, der so viele milchfreie Eissorten anbietet!

Als wir nach dem Radfahren zu Hause ankamen waren wir so müde, dass wir beide beim Rasten sogleich wegpennten, und sich Verena nach ihrem Nickerchen nicht mehr ganz sicher war, welchen Tag wir überhaupt hatten. Der Nachmittagsschlaf tat uns aber gut, füllte er doch unsere Energiespeicher für den Abend auf, den wir bei der 10er Marie in Ottakring - einem Wiener Stadheurigen - mit den Teammitgliedern von Verenas Seminar zubrachten. Verena und ich fuhren mit Verenas schwerem Gepäck zum Veranstaltungsort, wo wir zwei der Trainer - Paul (Verenas Chef) und Cathy - sowie Cathysmum (= Mary, Cathy's mum) trafen um sie nach Ottakring zu eskortieren. Im Heurigen wartete bereits ein weiteres Teammitglied - Philip - auf uns. Philip hatte schon köstlichen Weißwein und Traubensaft bestellt, und so konnten wir unseren Durst nach Belieben stillen. Auch der Hunger kam keineswegs zu kurz, denn die Auswahl an traditionellen Gerichten, Salaten und anderen Häppchen war beachtlich. Aufgrund der österreichischen Schmankerln war der Heurigenbesuch vor allem für die internationalen Teammitglieder eine kulinarisch-kulturelle Reise, aber auch wir "Einheimischen" (Philip, Verena und ich) kamen voll auf unsere Kosten und schlemmten wie zu Kaisers Zeiten. Als wir fast mit dem Essen fertig waren kam zur großen Freude aller noch ein Süßwarenverkäufer an unseren Tisch, der in Schokolade gehüllte Fruchtspieße anbot. Freizügig wurde von jeder Sorte 1 Stück bestellt und wieder konnten wir uns nach Lust und Laune durchkosten. Mmmmmh!
Schließlich war es Zeit zu gehen... Verena, Paul, Cathy und Mary nahmen ein Taxi zurück zur Unterkunft, während Philip und ich mit den Öffis nach Hause fuhren. und ich musste mich fürs Erste von Verena verabschieden. Die letzten 2 1/2 Tage sind wie immer viel zu schnell vergangen, aber der Abschied fällt diesmal nicht ganz so schwer: erstens sehe ich Verena schon am Mittwoch wieder, denn da hat sie ihren freien Nachmittag, und zweitens wird sie nach Ende ihres Arbeitsvertrags in Brüssel gemeinsam mit Stivi nach Wien kommen. Juhuuuuu!


Weitere Bilder:


Verena beim Stadtplan-Lesen und Wien-Kennenlernen



unsere Räder






im Prater



Donaukanal und Aspernbrücke


Wiederauferstehung

Nun ist es so weit: mein vereinsamter Blog wird wieder zum Leben erweckt und in Zukunft mit viel Liebe und Zuwendung gefüttert werden. Auf ein Neues!

Mittwoch, 21. Februar 2007

Ins Leben gerufen!


So, nun hab ich es auch geschafft mir einen Blog anzulegen. Ich möchte dieses Forum nützen um meine Unternehmungen, Abenteuer und Reisen zu dokumentieren und meine Gedanken festzuhalten.
Bald gibt es mehr von mir!